Gerade als ein Finanz Neuling stellt man sich folgende Fragen: “Wie viel Einnahmen und Ausgaben habe ich pro Monat?” oder “Kann ich mit meiner finanziellen Situation überhaupt schon sparen?”
In unseren Augen gibt es ein einfaches und effektives Mittel auf diese Fragen Antworten zu finden. Ein Haushaltstagebuch, in welchem ihr eure Einnahmen und Ausgaben protokolliert und somit einen ersten und wichtigen Meilenstein in Richtung eurer finanzielle Planung setzt.
Wie man ein Haushaltstagebuch führt ist egal, Hauptsache man führt eins! Es gibt hierfür zahlreiche Möglichkeiten und jeder sollte die für ihn an der besten umsetzbarer auswählen. Beispielsweise kann man das Haushaltstagebuch in einem Notizblock, Excel, OneNote oder diversen Apps führen.
Im folgenden Beitrag teilen wir unsere Erfahrungen mit euch. Wir das sind wieder Mayk und Jonas 😉 Viel Spaß!
Mayk:
Ich habe mich für die App(Finanzguru) und eine Exceltabelle entschieden, da es für mich die ausführlichste und gleichzeitig einfachste Lösung ist.
- Man muss sich keine Gedanken machen, da die App dauerhaft alle Geldübertragungen aufzeichnet, allerdings muss man um die App benutzen zu können, seine Bankdaten an Drittanbieter weitergeben.
- Die App kombiniert mit einer monatlichen manuellen Aufzeichnung und Auseinandersetzung mit den eigenen Finanzen in Excel scheint mir ein sehr guter Weg. Dadurch kriegt man eine eigene Struktur in die Finanzen, einen eigenen Überblick, so stark heruntergebrochen, wie man ihn für sich braucht.
- Vor allem für Studenten oder anderweitig Beschäftigte, die erstmals alleine wohnen ist dies ein wichtiger Schritt, denn man merkt bei seinen Eltern nicht, wie viel es eigentlich kosten kann einkaufen zu gehen. Wie viel man für kleine Dinge ausgibt, die sich im laufe des Monats zu einem riesen Kostenpunkt aufsummieren.
Die Kombination beider Tools ermöglicht mir die Freiheit, nicht nach jedem Einkauf mein Handy zücken zu müssen, um meinen Einkauf zu dokumentieren, aber dennoch die Möglichkeit, alle Daten zur Verfügung zu haben, um sich damit auseinanderzusetzen.
Durch das erstellen der eigenen Excel verlaufen nochmal alle Ausgaben vor dem inneren Auge, man kann sich Ziele für den nächsten Monat setzen und kriegt einen allgemeinen Überblick. Des Weiteren wird eine zeitlich unendliche Dokumentation generiert, denn die App ermöglicht in der Gratisversion nur einen Überblick, über die letzten drei Monate. Die Gratisversion ist meines erachtens nach vollkommen ausreichend.
Jonas:
Meine persönliche Motivation, wieso ich mich für ein Haushaltstagebuch mit Hilfe von Excel entschieden habe, besteht aus drei wesentlichen Punkten:
- Nach meinem Berufseinstieg war es mir noch wichtiger einen detaillierten Überblick über meine finanzielle Situation zu erhalten, da sich wesentliche Dinge verändert haben (eigenes Auto, neue Wohnung, erstes Gehalt etc.)
- Da ich durch meine Masterarbeit hoch motiviert bin, auch meine eigene strategische Asset Allokation zu optimieren, hilft mir das Tagebuch dabei herauszufinden, wie viel Geld ich monatlich als Sparrate zur Verfügung habe und wie viel Liquiditätspuffer ich benötige
- Ich setze mich gerne mit Zahlen, Daten, Fakten auseinander, weshalb ich mich für Excel als Tool entschieden habe. Auch um meinen Datenschutz muss ich mir (fast) keine Sorgen machen
Mir persönlich hilft die monatliche oder wöchentliche Übertragung in Excel dabei, meine Ausgaben selbst zu reflektieren. Durch die Gliederung in verschiedene Kostenblöcke denke ich im Nachgang noch einmal darüber nach ob ich diese Investition wirklich benötigt habe, oder ich im nächsten Monat besser darauf verzichte.
Je nachdem wie viel Zeit und Motivation Ihr mitbringt kann es auch eine effektive Möglichkeit sein das Haushaltstagebuch lediglich für 2-3 repräsentative Monate statt permanent zu nutzen. Das hilft bereits einen Überblick über seine finanzielle Situation zu erhalten und nachhaltige Einsparpotenziale zu erkennen.
Wie ihr seht nutzen wir zwei verschiedene Möglichkeiten, verfolgen aber dennoch dasselbe Ziel. Was sind Argumente, die für eine App und was sind Argumente, die für ein Excel Dokument sprechen?
Warum eine App (Finanzguru)? | Warum ein Excel Dokument? |
Detaillierte Darstellung in Oberkategorien (z.B. Lebensmittel und Entertainment) sowie detaillierte Einblicke in den Kategorien | Du bestimmst in deinem eigenen Excel die für dich passende Komplexität. Eigene Gestaltungsmöglichkeiten und grafische Visualisierungen sind nahezu unendlich gegeben |
Einfache Bedienung durch automatisierte Übertragung in die App. Bei Zahlungen mit EC-Karte läuft das Haushaltstagebuch passiv mit. | Datenpflege muss manuell am PC/Handy erfolgen. |
Minimalistischer Zeitaufwand nach der Implementierung | Man muss sich täglich, wöchentlich oder monatlich Zeit nehmen um seine Ausgaben/Einnahmen zu dokumentieren |
Ihr habt das Haushaltstagebuch immer bei euch | Je nachdem ob man Excel nur auf dem PC benutzt muss man Ein- und Ausgaben nachträglich eintragen |
Es ist eine direkte Verbindung mit eurem Bank Account notwendig. | Offline Führung deines Haushaltstagebuch möglich. |
Bargeld Käufe oder gemeinsamen Zahlungen (z.B. für die WG) müssen manuelle nachgepflegt werden | Durch verschiedene Kategorien sind beliebige Aufteilungen möglich. Hierbei reflektiert man direkt selbständig inwieweit diese Kostenblöcke vermeidbar/notwendig sind |
Gratisversion ermöglicht nur den Rückblick auf die Ausgaben der vergangenen drei Monate. | Endloser Zeit Rückblick und verschiedenste Vergleiche/Variationen möglich. Simulationen wie “welche Sparrate/Einkommen brauche ich” durchführbar |
Im Austausch untereinander sind wir zu folgendem Fazit gekommen:
Falls man sich einen Überblick verschaffen möchte, ist Finanzguru eine sehr gute App. Falls man ausführlicher ins Detail gehen möchte und vielleicht seine Bankdaten nicht weitergeben möchte, ist Excel eine hervorragende Möglichkeit. Wenn man beides kombiniert und monatlich eine Exceldatei erstellt, hat man die meisten positiven Aspekte von beidem vereint. Die Finanzguru App eignet sich wunderbar um passiv über den Monat mitzulaufen, während die Übertragung in Excel zur Selbstreflektion genutzt wird um seine eigenen persönlichen Lehren daraus zu ziehen. Wie haltet ihr euch über eure Finanzen auf dem laufenden? Gibt es vielleicht noch ganz andere Möglichkeiten, von denen wir noch nichts wissen?